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Bezahlring-Start-up : Pagopace frisst Löwe nicht aus der Hand

Die Kreditkarte am Finger: Der Bezahlring macht es möglich. Bild: Pagopace

In der TV-Sendung schlug sich das Kölner Start-up Pagopace wacker. Doch der mit Carsten Maschmeyer ausgemachte Deal scheiterte im Detail. Jetzt können andere Investoren zum Zuge kommen.

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          Das Kölner Bezahlring-Start-up Pagopace war sich in der TV-Sendung „Die Höhle des Löwen“ mit dem Investor Carsten Maschmeyer einig. 200 000 Euro wollte der Investor, der schon die Finanzvertriebsgesellschaft AWD Holding aufgebaut hatte, in das junge Unternehmen pumpen, das Ringe mit „eingebauter“ Kreditkarte verkauft, und im Gegenzug eine 15-Prozent-Beteiligung erhalten, plus weiterer 5 Prozent, falls die Internationalisierung gelingt.

          Archibald Preuschat
          Redakteur in der Wirtschaft

          Doch daraus wird nichts, erfuhr die F.A.Z. exklusiv. „Die Meinungen zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens gingen auseinander“, sagte Pago­pace-Mitgründer Steffen Kirilmaz. „Trotzdem befinden wir uns weiterhin in einem sehr guten Austausch mit der Maschmeyer Gruppe, und Carsten Maschmeyer steht Pagopace weiterhin als Mentor zu Seite“, fügt er im Gespräch mit der F.A.Z. hinzu.

          Offen für Investoren

          Nunmehr ist das Kölner Start-up aber offen für Investoren und Gespräche. Bislang kam das Start-up ohne Wagniskapital aus, obgleich die drei Mitgründer, neben Kirilmaz auch Bernhard Wernberger und Lukas Schmitz, eigenes Geld in das Start-up gesteckt haben.

          Doch das Thema Internationalisierung ist nicht vom Tisch. Mögliche Märkte sieht Kirilmaz in ganz Europa. Neben dem eigenen Laden in Köln unweit des Neumarkts, der laut Kirilmaz Kunden aus ganz Deutschland anzieht, plant das Start-up aber keine weiteren eigenen Läden – auch nicht in Frankfurt. In die Finanzmetropole verkauft Pagopace mit Abstand die meisten seiner Bezahlringe, verrät Schmitz.

          Auch wenn der Bezahlring immer noch ein Zahlungsmittel ist, das Aufsehen erregt, der Auftritt der drei Gründer in der TV-Sendung, die im Sommer ausgestrahlt wurde, hat dem Bezahlring noch einmal zu zusätzlicher Popularität verholfen. An ein Massenphänomen glaubt aber selbst Pagopace -Mitgründer Kirilmaz – zumindest noch – nicht. „Dafür müssten die Ringe auch in Elek­tronikfachmärkten oder Schmuckläden erhältlich sein.“

          Dann müsste der Kunde seinen Ring, den das Start-up jetzt auch in einer Holzversion verkauft, aber selbst aktivieren. Mit einem Android-Smartphone wäre das schon heute kein Pro­blem, aber eben nicht von dem von Apple genutzten Betriebssystem iOS. Derzeit übernimmt das Start-up selbst für seine Kunden die Verknüpfung von Ring und Kreditkarte, sodass dieser nach Erhalt zugleich eingesetzt werden kann.

          Neuer Partner macht es einfacher

          So können in Deutschland bislang nur Kunden der Comdirect , der Consorsbank sowie von einem Dutzend Volksbanken die Debit- oder Kreditkarte ihres Instituts mit dem Pago-Bezahlring verbinden. Allen anderen Nutzern bleibt nur eine Brückenlösung. Immerhin bietet Pago­pace jetzt eine weitere komfortable Alternative: das britische Fintech Curve . Dessen virtuelle Kreditkarte lässt sich im Bezahlring integrieren und mit fast jeder beliebigen Kreditkarte koppeln. So lassen sich beim Bezahlen mit dem Pago-Ring beispielsweise auch Meilen oder Treuepunkte sammeln.

          Zudem ist man mit dem Ring immer zahlungsfähig – innerhalb des auf der gekoppelten Kreditkarte hinterlegten Kreditrahmens. Zudem bietet Curve auch in der kostenlosen Basisversion gebührenfreie Zahlungen außerhalb der Eurozone – zumindest an Werktagen.

          Beim bisherigen Partner Vimpay musste erst ein Betrag vom eigenen Bankkonto überwiesen werden. Eine Expressaufladung war für Kunden einiger Banken, darunter auch der ING, nicht möglich. Auch war der Einsatz des Rings außerhalb der Eurozone in der kostenlosen Basisversion mit einer Fremdwährungsgebühr verbunden.

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