1848 und 1989 als Ausnahmen: Ansonsten setzen die Deutschen auf Sicherheit, befindet der frühere Bundespräsident Joachim Gauck. Eine mögliche Erklärung sieht er in einem lange zurückliegenden Trauma.
Der Regisseur Thomas Claus hat eine überzeugende Dokumentation über die Paulskirche gedreht. Zum Paulskirchenfest wird der Film nun im Kino des Deutschen Filmmuseums erstmals gezeigt.
Als vor 50 Jahren die Autos von der Frankfurter Zeil verbannt wurden, war der Aufschrei groß. Doch die Bürger gewöhnten sich schnell an den neuen Zustand.
Das Hausgefängnis der Gestapo in Berlin wurde zum Schicksalsort für viele Gegner von Hitlers Regime. Eine Ausstellung in der Topographie des Terrors erzählt davon.
Die Grünen leiden und streiten. Doch es war richtig, dass Berlin dem Asylkompromiss der EU zustimmte. Was er wert ist, wird gleichwohl erst die Praxis zeigen.
Die Versöhnung Amerikas wird es nach den Anklageerhebungen gegen Trump nicht mehr geben. Man wird schon dankbar sein, wenn die bevorstehende politische Schlammschlacht friedlich abläuft.
Ein Verbot der AfD wäre das Eingeständnis des Versagens, der Partei mit politischen Mitteln beizukommen und die Menschen, die sich aus Protest den Rechtspopulisten zugewandt haben, wieder zurückzugewinnen.
Mit ihren revolutionären Allüren könnte sich die regierende PiS in Polen diesmal verrechnet haben. Das Gesetz über „russischen Einfluss“ mobilisiert die Opposition.
Es ist vernünftig, dass Promovierte mehr Zeit für die Weiterqualifizierung bekommen sollen. Aber die Lage junger Wissenschafter können auch die Länder verbessern.
Was genau den Bruch der Kachowka-Staumauer bewirkt hat, kann derzeit nicht mit Sicherheit gesagt werden. Aber es spricht sehr vieles dafür, nach Russland zu sehen.
Wer Frauen misshandelt, ist ein Fall für den Strafrichter. Aber Erwachsene müssen nicht generell vor Zumutungen geschützt werden, die sie selbst suchen.
Die derzeitige Diskussion über gefährliche Künstliche Superintelligenzen lenkt ab. Die wirklichen Risiken der KI liegen wohl eher in deren Missbrauch durch Menschen.
Das Geschäftsmodell der Rechtspopulisten besteht darin, Angst, Ahnungslosigkeit und Wut der Bürger für sich zu nutzen. Doch die erzeugen sie nicht allein.
Bundeskanzler Konrad Adenauer holte „dat evangelische Kirchenmädche“ in sein Kabinett. Ihr Leben lang kämpfte Elisabeth Schwarzhaupt für die Gleichberechtigung von Frau und Mann. Heute ist die Frankfurterin nahezu vergessen.
Die Familie Albrecht veränderte mit ihren Discounterketten unseren Alltag. Aber vor 110 Jahren backte selbst der Aldi-Clan nur kleine Brötchen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Unter anderem fehle Korrespondenz zwischen dem damaligen Kanzler und seinen Ministern. Die Schriftstücke seien weder von Kohl noch von seiner Witwe dem Bundesarchiv übergeben worden – wo sie eigentlich hingehören.
Der „blutige Mittwoch“, ausgehend von der Besetzung des Kettenhofwegs 51, war vor 50 Jahren ein Wendepunkt im Frankfurter Häuserkampf. Gewalt und Gegengewalt trieben einen tiefen Spalt in die Stadt. Zu den Anführern zählte ein späterer Außenminister.
Am Abend des 22. März 1944 fühlten sich die Einwohner halbwegs sicher. Doch sie irrten sich. Es folgte ein Luftangriff, der noch verheerender war als die vorherigen. Die Tunnel unter der Altstadt retteten vielen Menschen das Leben.
Günther Oettinger verharmloste vor 15 Jahren die Nazivergangenheit seines Vorgängers. Begeisterte Zuschriften erreichten ihn. Nun konnten diese erstmals eingesehen werden. Sie offenbaren frühe Risse im konservativen Milieu.
Gerhard Schröder hat nach seiner Kanzlerschaft weiterhin die Russlandpolitik der Bundesrepublik mitbestimmt. Der Schlüssel dazu waren seine Netzwerke in Politik und Wirtschaft sowie der SPD-Mythos Entspannungspolitik.
Am 5. März 1953 starb Josef Stalin. Damit endete eine der schlimmsten Terrorherrschaften des vorigen Jahrhunderts. Die Spätfolgen sind bis heute wirksam, zum Beispiel in der Ukraine.
Fast ohne auf Widerstand zu stoßen, übernahmen die Kommunisten in der Tschechoslowakei am 25. Februar 1948 die Macht. Die damalige Stimmung spielte ihnen in die Hände.
Schon Zeitgenossen hatten das Gefühl, dass im Süden der Sowjetunion Kriegsentscheidendes geschah. Die Niederlage von Stalingrad markierte vor 80 Jahren den Anfang vom Ende des hitlerschen Reiches.
Weidig setzte sich vor 200 Jahren für die Demokratie ein und bezahlte dies mit seinem Leben. Butzbach nimmt den Todestag von Weidig zum Auftakt für ein „Demokratikum“.
Die Stadt Kelkheim hat einen Dokumentarfilm über die Familie Gagern in Auftrag gegeben, der künftig auf Youtube abrufbar ist. Ein Beitrag, der weniger bekannte Teile der deutschen Demokratiegeschichte anschaulich machen will.
Zu ungewöhnlicher Zeit haben Archäologen nahe des Limes in der Wetterau gerade Funde aus der Jüngeren Eisenzeit ausgegraben. Darunter sind alte Vorratsgruben. Besonders interessant ist aber etwas anderes.
Der Führer der Nationalsozialisten wurde im In- und Ausland lange sträflich unterschätzt. Widerstand regte sich erst, als es zu spät war. An den Folgen trägt nicht nur Deutschland bis heute schwer.
Wenn wir versuchen, Lehren aus 1933 zu ziehen, sollten wir den Blick nicht nur auf Deutschland richten. So erwies sich die Demokratie in den Niederlanden als widerstandsfähig. Ein Gastbeitrag.
Der Versuch, die nationale Kollektivscham angesichts des Holocausts aufrechtzuerhalten, ist zum Scheitern verurteilt. Es gibt andere Wege, auf denen das Gedenken bewahrt werden sollte. Ein Gastbeitrag.
Deutschland trauert und gedenkt gedanklich unzureichend, widersprüchlich und inhaltlich zu deutsch. Amtsdeutsches Trauern und Gedenken orientiert sich an einem Volk, das es so gar nicht mehr gibt. Ein Gastbeitrag.
Das Leid von sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden sei unvergessen, schreibt der Bundeskanzler auf Twitter. Die Erinnerung am heutigen Gedenktag erfolge, damit so etwas nie wieder geschehe.
Im Februar 1973 präsentierte ich erstmals die wichtigste deutsche Sportsendung. Bald leistete ich mir den Versprecher „Schalke 05“. Und das war nicht das einzige, wofür mir 1973 in Erinnerung bleibt.
Überfälle auf Kartoffelfelder, Notspeisung im Volksbildungsheim: Verglichen mit der Hyperinflation vor 100 Jahren ist unsere derzeitige Geldentwertung ein laues Lüftchen.
Natürlich wird man im neuen Jahr viel über Hitler und Stalin sprechen. Aber gerade die deutsch-deutsche Geschichte ist reich an „runden“ Jubiläen. Eine Auswahl.
Streit über Asylpolitik : Dann wäre die Flüchtlingspolitik endgültig im Chaos versunken
Ein Kommentar von
Berthold Kohler
Anklage gegen Ex-Präsident : Trumps Lunte brennt weiter
Ein Kommentar von
Nikolas Busse
Verbotsdebatte : Ein Verbot der AfD wäre fatal
Ein Kommentar von
Philip Eppelsheim
Steinmeier und das Wahlrecht : Es geht um die Demokratie
Ein Kommentar von
Reinhard Müller
Wahlkampf in Polen : Rückenwind für Tusk
Ein Kommentar von
Gerhard Gnauck
Wissenschaftschaftszeitvertrag : Ein Ministerium korrigiert sich
Ein Kommentar von
Heike Schmoll
Dammbruch am Dnipro : Gute Gründe, die Täter in Russland zu suchen
Ein Kommentar von
Reinhard Veser
Rammstein und Paus : Ein Konzert ist kein Kindergarten
Ein Kommentar von
Reinhard Müller
Künstliche Superintelligenz : Gefährliche Ablenkung
Ein Kommentar von
Sibylle Anderl
Umfragenhoch der Rechten : Die Helfer der AfD
Ein Kommentar von
Friederike Haupt
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